Osterentdeckungen

Die kühleren Temperaturen schenken uns eine verlängerte Kräutersammelzeit, auch wenn es für uns zunächst wenig schön ist, die dicke Jacke und den Schirm hervorzuholen. Bei meinen Osterwanderungen konnte ich viel entdecken und wurde reich beschenkt mit frischem Grün.

Brunnenkresse (Nasturtinum officinale) und die Labkräuter

Brunnenkresse

Die Brunnenkresse wird als eine der wenigen Heilpflanzen bereits seit der Antike verehrt. Im Mittelalter galt sie aufgrund ihrer vielfältigen Wirkungsweise als Universalheilkraut. Deswegen wird sie auch in vielen mittelalterlichen Kräuterbüchern ausführlich beschrieben und gelobt.  Die Brunnenkresse wächst in ganz Europa an langsam fließenden Gewässern und an Quellen. Meist überzieht sie den Boden wie ein grüner Teppich.

Inhaltsstoffe

Senfölglycoside –die der Kresse ihre Schärfe geben, Gerb- und Bitterstoffe  viel Vitamin C, aber auch die Vitamine A, D und E
Eisen, Kalium, Arsen und Jod

Heilwirkung

Sie gilt als das Penizillin des Waldes und wirkt antibakteriell, blutreinigend und harntreibend und ist damit eine ideale Unterstützung bei der Frühjahrskur.
Stärkt die Funktion von Leber und Galle
Aktiviert den gesamten Stoffwechsel
Schleimlösend – hilft bei Katarrhen der oberen Luftwege.

Sie sollte frisch verwendet werden und da die Inhaltsstoffe die Magenschleimhaut reizen können, bitte nicht täglich essen.

Labkräuter

Das Wiesenlabkraut ist momentan fast überall auf den Wiesen und an den Ufern der Flüsse zu finden. Die jungen Spitzen schmecken in der Kräuterbutter, im Kräuteraufstrich oder im Salat angenehm knackig und mild.

Waldlabkraut



Die Familie der Labkräuter...

Klettenlabkraut (Galium aparine)/Echtes Labkraut (Galium verum) / Wiesenlabkraut (Galium mollugo), Waldmeister (Galium odoratum)...
Die etagenmäßig geordneten Blattkreise von meistens sieben länglichen Blättern zeigen die klare Überschaubarkeit der Familie der Labkräuter. Sie zentrieren sich alle um einen Mittelpunkt und zeigen so in ihrem Aufbau, welche Freude und Leichtigkeit darin liegt, in lichter Klarheit zu leben. Labkräuter sind wassertreibend, helfen bei geschwollenen Gelenken, steigern den Harnfluss und den Lymphfluss und wirken antibakteriell.
Gala ist ein altes Wort für Milch. Die Familie der Labkräuter bekam diesen Namen, weil ihre Vertreter die Milch zum Gerinnen bringen können.

Der Waldmeister (Galium odoratum), Waldmutterkraut, Duftlabkraut:
Waldmeister wirkt entzündungswidrig, beruhigend, krampflösend und herzstärkend. Er gehört zu "Marias Bettstrohpflanzen", die den Wöchnerinnen früher zur Erleichterung der Geburt und für besseren Schlaf ins Kräuterbett getan wurden.
Vorsicht – durch den Cumaringehalt kann es bei Überdosierung des Waldmeisters zu Kopfweh und Schwindelgefühlen kommen.

Intensiver Wildkräuter-Aufstrich

Für einen Wildkräuteraufstrich mit hohem Kräuter-Anteil benötigst du:
•    200 g Wildkräuter
•    2 EL Balsamicoessig
•    2 EL Olivenöl
•    1 TL Agavendicksaft
•    1 TL Zitronensaft
•    Salz und Pfeffer
Die Zubereitung ist denkbar einfach: Wildkräuter fein schneiden und mit den restlichen Zutaten gründlich verrühren. Wenn du es gern feiner magst, kannst du das Ganze auch im Mixer pürieren.


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